Nicht offener Realisierungswettbewerb für die Gebäudeplanung eines Studierendenwohnheims in Hof/Saale

AUSZEICHNUNGENAnkauf
PROJEKTARTPlanung
LPH
BAUHERR
GEBÄUDETYPOLOGIEStudentenwohnheim
BAUKOSTEN
BGF / BRI
PROJEKTSTAND

Campus Hof – Wohnheim für Studierende in Hof

Städtebau_Hoftypologie_“Campus Hof“ Der Entwurf geht von der Weiterentwicklung der „Campusidee“ aus. Das neue Studierendenwohnheim reiht sich selbstverständlich als weiterer Baukörper in die Abfolge der Hochschulgebäude entlang des Campusboulevards ein und nimmt die vorhandene städtebauliche Kante auf. Durch eine mittig angeordnete große Öffnung gelangt man in den „Campus_Hof“ ein von offenen Laubengängen eingefasster Hof, der durch seine Gestalt das Miteinander und die Kommunikation der Studenten untereinander fördert. Die Zielsetzung der Offenheit und internationalen Kooperation zwischen der Hochschule in Hof und Hochschulen im Ausland wird durch die Architektur unterstützt.Eine zukünftige Erweiterung ist Teil der Entwurfsidee und läßt sich durch die offenen Laubengänge bestmöglich umsetzten.

Funktion_Organisation _Die Laubengänge verbinden die einzelnen Baukörper untereinander. Diese ergeben sich sinnvoll durch Funktion und Ausrichtung. Zum Campusboulevard wird, anschließend an den Zugang des Hofes, ein Gemeinschaftraum gestaltet, der den Vorplatz bespielt und zur Kommunikation einlädt. Der Baukörper im Norden ist den Wohngemeinschaften vorbehalten. Im EG sind die Funktionsbereiche Hausmeister, Technik, Wasch-, Putzraum untergebracht. Die sich ergebene geschlossene Fassade des Nordbaus wird hofseitig durch einen vertikalen Garten in Form einer Betonmatrix gestaltet und bestimmt den Hof. Das gesamte Erdgeschoss ist zum vorgefundenen Campusniveau barrierefrei (0,00=537,90) und beinhaltet die rollstuhlgerechten Wohnungen sowie die Familienwohnung mit direktem Außenraumbezug.

Gestalt _ Konstruktion _ Material_In der Materialität großformatige, vorgefertigte Sichtbeton-Sandwichelemente in verschiedenen Grautönen lassen den Neubau skulptural und wie aus einem Guss erscheinen. Die Fassade wird bestimmt durch Fensterelemente mit integrierter Fensterbank (Alkofen) mit betongrauen, perforierten Blechpaneelen zur Verblendung der Sonnenschutzelemente. Durch die farbigen, transluzenten, textilen Sonnenschutzelemente entsteht ein Farb- und Lichtspiel, das mit der Strenge des monolithischen Baukörpers kontrastiert. Im Innenraum wird auf Robustheit und Klarheit Wertgelegt und es dominieren wenige Materialien – heimische Hölzer für Boden und Möblierung – schlichte Betonwände -decken und Glas.

Energie-/Haustechnik_ Neben der robusten, kompakten Bauweise wird im Sinne eines ökologisch modemen Gebäudesbesonderes Augenmerk auf eine regenerative Heizung und technische Gebäudeausrüstung gelegt. Die Beheizung erfolgtüber Biomasse (Holzpellets, Hackschnitzel) aus den umliegenden WäldernDie vorhandene Energie der Sonne wird durch die Integration einer Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Warmwasser-erzeugunggenutzt. Die Raumlufttechnik wird mittelsWärmerückgewinnung energetisch optimiert.Das neue Gesamtensemble wird zu einem überregional bekannten, wirtschaftlich belreibbaren und zukunftsgerichtetenWohnheim.

Freiraum _ Erschließung _ Landschaftsgestaltung _Die städtebauliche Entwicklung der Fachhochschule Hof mit ihren unterschiedlichen Gebäudenutzungen begann in der Vergangenheit am Alfons-Göppel-Platz und setzte sich in diesem Duktus in östlicher Richtung fort. Der grüne Platz mit seinen umgebenden Belagsbändern war und ist dabei gleichzeitig Nukleus und Gelenk für das Ankommen und das Bewegen über den Campus. Um auch die zukünftigen Bausteine des Hochschulstandorts an den Qualitäten des Platzes teilhaben zu lassen und um eine einfach verständliche Orientierung innerhalb des Areals zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, die Belagsbänder des Platzes in östlicher Richtung als Campusboulevard fortzuführen. Die Ausrichtung der Eingänge der Neubauten unterstützt diesen Gedanken. Studierende, Hochschulmitarbeiter und Besucher der Fachhochschule werden vom Parkplatz aus mit einer einladenden Geste empfangen und können sich entlang des Boulevards qualitätsvoll über den gesamten Campus bewegen. Baumhaine aus Weißdornen gliedern die Fläche und schaffen Verweilräume, Bereiche zum Boule und Tischtennis spielen, genauso wie geschützte Abstellbereiche für Fahrräder. Unterbrechungen zwischen den Baumhainen markieren die Eingänge zu den Hochschulgebäuden.

Auch das neue Studierendenwohnheim reiht sich als weiterer Baukörper in die Abfolge der Hochschulgebäude entlang des Campusboulevards ein. Über den großzügigen Eingang erreichen die Studenten einen geschützten Gemeinschaftshof, dessen zentraler Bereich als Holzdeck gestaltet ist, aus denen sich verschiedene Sitzpodeste herausfalten. Ein Brunnenbecken, schirmförmige Felsenbirnen und ein vertikaler Garten gliedern die Fläche und schaffen besonders atmosphärische, geschützte Bereiche zum Treffen und Verweilen. Während die notwendigen Pkw-Stellplätze auf Rasenfugenpflaster westlich des Gebäudes situiert werden, stehen den Studierenden die Bereiche im Norden und Osten des Grundstücks als gemeinschaftliche Gartenbereiche zur Nutzung offen. Ziergräserbänder und „Baumzwillinge“ aus Felsenbirnen bilden einen Filter zu den Wohnnutzungen im Erdgeschoss und geben spannungsreiche Ausblicke auf den umgebenden Kulturlandschaftsraum frei.