Neubau Jugendtagungshaus Weihermühle in Mainleus mit H2M Architekten, Kulmbach
PROJEKTART | Wettbewerb, 1. Preis mit H2M Architekten, Kulmbach |
LPH | 1-2 |
BAUHERR | Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Kulmbach |
GEBÄUDETYPOLOGIE | Jugendtagungshaus |
BAUKOSTEN | 5,4 Mio. € |
BGF / BRI | 2.633 m² |
PROJEKTSTAND | 08/2013 durch H2M Architekten, Kulmbach |
Der Neubau besetzt als Ersatzbau des bestehenden Jugendtagungshauses das Plateau oberhalb der Weihermühle. Die Hoftypologie greift neben der Assoziation des Mühlsteines die Gruppierung des Bestandsbaues um den Hof auf und baut diese, konsequent zu Ende. Der kompakte Hoftypus verbindet dabei die Anforderungen an ein wirtschaftliches, nachhaltiges Tagungshaus mit optimaler Funktionalität und Einbindung in den einzigartigen Landschaftsraum.
Die Lage der neuen Jugendtagungsstätte wurde bewusst oberhalb der Hangkante gewählt. Damit werden aufwändige Gründungssituationen und Feuchteprobleme vermeiden und den Gästen zudem der Rundumblick auf den malerischen Landschaftsraum ermöglicht.
Das Erdgeschoss verfügt über ein großzügiges Foyer mit eingestellter Rezeption mit Kiosk. Das Möbel nimmt zugunsten kurzer Wege eine zentrale Position ein und bietet eine optimale Übersicht. Die räumliche Qualität des Foyers zeichnet sich durch den Bezug zu Hof, Landschaftsraum und den Gruppenräumen aus und bietet zugleich genug Raum für das Ankommen und Gehen von größeren Gruppen, sowie als Ort der Kommunikation.
Der flexibel bespielbare Innenhof ist mit einer einfachen, flexiblen Zeltüberdachung versehen, so dass er im Sommer als zusätzlicher Freigruppenraum bzw. als Grillplatz mit Außenkamin genutzt werden kann.
Der Westflügel nimmt den funktional organisierten und gut andienbaren Wirtschaftstrakt mit Küche, Personal, Büro Hauswirtschaft bzw. Hausmeister etc. auf, welcher mit Technikbereich und Werkstatt teilunterkellert ist.
Der Speisesaal mit Büffet und abteilbarer Cafeteria liegt an der ruhigen Nordwestecke mit Terrasse und geht fließend in den Landschaftsraum über. Im Außenbereich lädt hier eine Kaminecke zum Genießen und Verweilen ein.
Über die Gartenschleuse erfolgt der Zugang zu den Sport- und Freiflächen, sowie dem bestehenden Pavillon.
Die Gruppen- und Spielräume sind zu den ruhigen Landschaftsterrassen hin orientiert und können flexibel zusammen geschaltet, aber auch ohne gegenseitige Störung getrennt genutzt werden.
Der Schlafbereich befindet sich im Obergeschoss um den Lichthof gruppiert und nimmt die verschiedenen Zimmertypologien auf. Die gewählte Struktur ermöglicht eine flexible, individuelle Aufteilbarkeit nach Gruppen ohne gegenseitige Störung – verschiedene Gruppengrößen, Aufteilungen und Gruppenanzahl sind denkbar und erhöhen die Auslastung des Hauses. Die Kleingruppenräume können flexibel bespielt werden. Die Flurnischen und Sitzbänke zum Hof laden zum Verweilen und Austausch ein. Insgesamt entsteht ein modernes, zeitgemäßes Jugendtagungshaus, welches eine starke Verbindung mit dem Ort und der Natur eingeht.
Die aus 1700 stammende alte Mühle ist nicht nur Namensgeber, sondern der Identifikationspunkt des Ortes. Wenngleich sie auf Grund konstruktiver und bauphysikalischer Probleme nicht als Jugendtagungshaus saniert werden kann, so ist sie doch in der Lage die ausgelagerte Kapelle aufzunehmen und ein Ort der Besinnung und Stille zu werden. Die Mühle wird entkernt und der Raum der Stille als kompakter Kubus in den Kaltraum eingestellt.